Das BAMF hat den
Bericht zur Statistik der Berufssprachkurse für das Jahr 2021
veröffentlicht. Demnach gab es 102.983 Kurseintritte, wobei 30% der Teilnehmenden aus Syrien bzw. der Arabischen Republik kamen, 8,1% aus Afghanistan und 6,6% aus dem Irak. Die Mehrzahl der Kurse - 54,1% - waren B2-Kurse. Durchgeführt wurden sie von 1.128 zugelassenen Trägern. Eine Zahl der aktiven Lehrkräfte wurde nicht erfasst. Ebenso gibt es keine Angaben zu den Bestehensquoten der Teilnehmenden, die die jeweiligen Sprachprüfungen abgelegt haben, obwohl die Träger die jeweiligen Ergebnisse detailliert ans BAMF melden müssen.
Wer sich einen Überblick über die aktuellen Kursarten und Pilotierungen verschaffen möchte, wird im Vorwort auf Seite 3 fündig.
Während 2019 noch 10.338 Kurse begonnen wurden, waren es 2020 nur noch 7.666 und 2021 7.751 Kurse. Dieser massive Rückgang an Beschäftigung war für viele Lehrkräfte aufgrund der fehlenden Sicherungssysteme existenzbedrohend und hat neben der parallel eingeführten und verpflichtenden Zusatzqualifikation für Lehrkräfte über 160 UE dazu geführt, dass sich viele nach alternativen Beschäftigungsfeldern umgesehen haben. Der aktuelle Lehrkräftemangel hat sicherlich auch Bezug zu dieser Entwicklung.
Wenn man die Kurseintritte und begonnenen Kurse der Jahre 2019, 2020 und 2021 miteinander in Bezug setzt, fällt auf, dass die durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Kurs gesunken ist. Waren 2019 noch im Schnitt 17,5 Teilnehmende (TN) in einem Kurs, waren es 2020 nur noch 14,7 TN und 2021 13,2 TN. Hier zeigen sich nach Erfahrungen der Kursträger die Auswirkungen sowohl der Pandemiesituation als auch die in einigen Regionen problematische Zuweisungspraxis.
Mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 13,2 waren weder der Kostenerstattungssatz noch die Pandemiezulage ausreichend, um einen Kurs kostendeckend durchzuführen zu können. Viele Träger befürchten, nach dieser Entwicklung und mit Blick auf die Kosten der Energiekrise unter den aktuellen immer noch nicht kostendeckenden Finanzierungsbedingungen das Jahr 2022 finanziell nicht zu überstehen.