Die Integrations- und Berufssprachkurse sind in der Gesetzgebung des Bundes, die Corona-Schutzverordnungen dagegen werden durch die Länder geregelt. Das führt seit Beginn der Pandemie zu Reibungsverlusten. Maßnahmen werden zu spät auf den Weg gebracht und der Informationsfluss zwischen BAMF und Ländern und damit auch zwischen BAMF und Trägern/ Lehrkräften/ Teilnehmenden ist auch nach 20 Monaten immer noch mehr als suboptimal.
Während sich in ganz Deutschland die Lage dramatisch verschärft, läuft die
Pandemiezulage
für Kurse, die ab dem 25.11. einen neuen Kursabschnitt oder ein neues Modul beginnen, aus. Ohne eine zusätzliche Finanzierung sind Kurse unter den Corona-Bedingungen und den gesunkenen TN-Zahlen nicht durchführbar. Und selbst mit der Pandemiezulage waren sie oftmals nicht mehr ausreichend refinanziert. Wir vermissen zudem Planungssicherheit. Die vierte Welle kam nicht aus dem Nichts und eine Finanzierung über den 25.11. hinaus hätte längst auf den Weg gebracht werden müssen.
Warum Integrations- und Berufssprachkurse vom Bund nur auf Sicht gefahren werden, ist uns unverständlich.
Als Regelförderung des Bundes werden Integrations- und Berufssprachkurse in den Coronaschutzverordnungen der Länder oft vergessen oder missverständlich und widersprüchlich kategorisiert - als Volkshochschule, Erwachsenenbildung, außerschulisches Angebot, berufliche Bildung ... Die Erfahrungen der letzten 20 Monate haben gezeigt, dass hier nur einige wenige Bundesländer dazu gelernt haben. Auch jetzt weiß man wieder in vielen Bundesländern nicht, was in den Integrations- und Berufssprachkursen wie gilt: 2G, 3 G, Präsenz, Abstand, Maske, Testverordnung ...
Es kann nicht sein, dass sich wieder einmal jeder einzelne Träger verzweifelt durch die Ministerien seines Bundeslandes telefoniert. Wir sehen hier die Verantwortung beim BAMF und erwarten, dass das BAMF als eine Bundesbehörde hier möglichst schnell für Klarheit sorgt, wie in den einzelnen Bundesländern im Unterricht und in Prüfungen verfahren werden muss und Träger - und auch Lehrkräfte ! - darüber aktiv und zeitnah informiert.
P.S.: Auch die Bekanntgabe, dass es für ein Bundesland noch keine Klarheit gibt, wäre eine wichtige Information.