Das BAMF hat das
Trägerrundschreiben 27/20
veröffentlicht, das ab dem 01.01.21 SodEG-Zahlungen für Träger und Lehrkräfte neu regelt. Darin setzt der Bund neue Rahmenbedingungen, die einen Bezug der Zuschüsse sowohl für Träger als auch für Lehrkräfte deutlich erschweren. In einem ersten Austausch-Treffen unter BVIB-Trägern wurde deutlich, dass niemand der anwesenden Träger SodEG in der aktuellen Form ab 01.01.21 wird beantragen können und damit in Folge auch nicht für die Lehrkräfte. Ebenfalls aktualisiert wurden die
FAQs
zu SodEG, die etwas mehr Einzelheiten als das Trägerrundschreiben preisgeben: „
Das bedeutet, dass ein Anspruch auf SodEG-Zuschüsse nur noch dann besteht, wenn eine Kursdurchführung in Präsenz in jeglicher Form untersagt ist und auch eine Weiterführung des Kurses im virtuellen Klassenzimmer (Modell 2) im Einzelfall nicht möglich ist. (…)“
Was „im Einzelfall nicht möglich“ bedeutet, wird in den FAQs bislang nicht konkretisiert. Faktisch gibt es viele Gründe, die Träger daran hindern, die Unterrichtsmodelle so anbieten zu können, dass man finanziell ohne SodEG überlebt: Präsenzkurse sind in einigen Bundesländern untersagt und die Rahmenbedingungen für die Virtuellen Klassenzimmer sind vom BAMF so gesetzt, dass viele Träger durch ihre spezifische Zielgruppe strukturell nicht daran teilnehmen können (fehlende Endgeräte, Digitalkompetenz der TN, fehlendes WLAN ... ). Und auch wenn die Träger Virtuelle Klassenzimmer anbieten, werden diese von einer beträchtlichen Zahl der Teilnehmenden nicht angenommen. Zudem werden in einigen Bundesländern die Schulferien verlängert, so dass auch hier weitere Hürden für die Teilnahme an VKs gesetzt werden. 2021 finanziell zu überleben wird unter diesen Bedingungen für Träger und Lehrkräfte schwierig.
Da die meisten Einrichtungen Betriebsferien machen und die Kolleg*innen aus der Verwaltung in den Ferien nicht in ihre Dienstmails gucken (sollten), werden sie eine Weile brauchen, bis sie sich dazu sortiert haben. Also bitte wie immer: lasst ihnen Zeit. Sie wissen aktuell auch nicht mehr.
Solche Entwicklungen wie zu SodEG sind übrigens ein Grund mehr, sich vom Spielfeldrand zu verabschieden und endlich mitzuspielen. Es gibt genug Verbände und Netzwerke, in denen man sich aktiv oder passiv organisieren kann, um so Veränderungen zu unterstützen. Schaut Euch um, wo Ihr Euch am besten aufgehoben fühlt:
GEW,
Ver.di,
FaDaF,
VdP,
Bündnis DaF/ DaZ-Lehrkräfte
oder gerne auch bei uns im
BVIB. Zudem schließen sich die Mitgliedschaften untereinander nicht aus.
Liebe BVIB-Mitglieder, Ihr findet eine Einladung zu einem Austausch dazu in Euren Mails, gerne stehe ich Euch aber auch telefonisch oder per Mail für Rückfragen zur Verfügung.Viele Grüße, Christiane Carstensen