Sicherlich stimmen wir dem Aufruf der Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern nach mehr Finanzmitteln für die Sprachförderung von Geflüchteten zu, doch man kann das mangelnde Angebot an Integrationskursen auch anders erklären.
Es gibt in Deutschland zunächst einmal eine gut ausgebaute Infrastruktur von zugelassenen Integrationskursträgern und professionellen Lehrkräften mit einer entsprechenden Lizenz, in diesen Kursen zu unterrichten.
Die Kapazität sollte eigentlich kein Problem sein.
Dennoch gibt es Lücken, die aus unserer Sicht mehr von den Rahmenbedingungen abhängen, die der Bund und die Politik setzen,
als von den durchaus vorhandenen Kapazitäten der Sprachkursträger und Lehrkräfte.
Ein Ausweichen - wie im Artikel beschrieben - auf noch schlechter finanzierte Kurse und noch prekärere Arbeitsbedingungen jedenfalls kann nicht die Lösung sein.
Wir hoffen, dass diese Krise dazu genutzt wird, eine öffentliche Diskussion zum Reformstau in den Integrations- und Berufssprachkursen zu führen. Anders werden wir die vor uns liegende Aufgabe nicht gut genug bewältigen.
Es braucht nicht viel, nur anders.