Kursverläufe im allgemeinen Integrationskurs

Die BAMF-Kurzanalyse 7|2021 beschäftigt sich als Teilstudie des Forschungsprojekts "Evaluation der Integrationskurse (EvIk)" mit Kursverläufen von Teilnehmenden an Allgemeinen Integrationskursen in Deutschland" und untersucht vorzeitige Kursaustritte und Kurswechsel.

In der Kurzanalyse wird deutlich, dass nur 29 % der Kursteilnehmenden (Abb.3) einen durchgängigen Kursverlauf von Modul 1 bis Modul 6 durchlaufen. Die Abbildung 2 verdeutlicht die entsprechenden Konsequenzen für eine durchschnittliche TN-Zahl in den jeweiligen Modulen. So besuchen im Durchschnitt 13 TN Modul 1 des Integrationskurses, es gibt eine Spitze für die Module 4 und 5 von 17 TN, während die durchschnittiche TN-Zahl danach wieder sinkt. Die aktuelle Kursfinanzierung dagegen ist für alle Module gleich (niedrig). Wenn sie so auskömmlich wäre, dass man in den starken Modulen 4 und 5 genügend Finanzierung erwirtschaften könnte, um die schwachen Module 1, 2, 3 und 6 auszugleichen, wäre das unproblematisch und eine nicht unübliche Mischkalkulation. Die aktuelle Kursfinanzierung gibt diese Möglichkeit, in den Modulen 4 und 5 Überschüssee zu erwirtschaften, aber nicht mehr her. Wenn es mit der aktuellen Evaluation die Erkenntnis gibt, dass Module vom Prinzip her strukturell unterdurchschnittlich ausgelastet sind, braucht es hier besondere Unterstützungsfinanzierungen. Träger, die ein breites Angebot machen, dürfen sich damit nicht schlechter stellen.

Erfreulich ist der Ausblick auf zukünftige Forschungsvorhaben, inwiefern individuelle Kursverläufe und Kursun­terbrechungen Einfluss auf den Deutschspracherwerb und damit auf das Ergebnis der Sprachprüfung am Ende des Integrationskurses haben. Untersucht werden sollen die Effekte  sich häufig verändernder Kursgruppen und damit instabiler Lernumfelder auf den Sprach­erwerb aller Kursteilnehmenden. Auch soll die Gruppe der inaktiven Teilnehmenden näher betrachtet werden.