Etwas älter, aber immer noch aktuell: Praxisleitfaden "Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen DaZ-Unterricht"

In den aktuellen "ZQs Berufssprachkurse" wird von Lehrkräften immer wieder die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit der teilnehmerorientierten Sprachförderung in den Berufssprachkursen thematisiert. Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit eines teilnehmerorientierten berufsbezogenen DaZ-Unterrichts, aber auf der anderen Seite haben wir große Gruppen, wenig Zeit und eine starke Prüfungsorientierung, was eher einen allgemeinen und wenig individuellen Unterricht fördert. Lehrkräfte mit Unterrichtserfahrung in Berufssprachkursen fragen sich, wie sie diesen Spagat auflösen sollen und sehen die realen Spielräume als sehr gering an. Die Methodik der Sprachbedarfsermittlung ist daher seit 2016 unter den BSK-Rahmenbedingungen zwangsläufig als real genutztes Instrument ein wenig in Vergessenheit geraten. Der IQ-Praxisleitfaden "Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen Unterricht Deutsch als Zweitsprache" von Jens Weissenberg wurde 2012 zwar unter anderen Rahmenbedingungen der berufsbezogenen Sprachförderung veröffentlicht, hat aber nichts von seiner Aktualität verloren und bietet immer noch einen ausgezeichneten und praxisorientierten Überblick über die verschiedenen Instrumente der Bedarfserfassung. Da viele Kolleg*innen erst 2016 in den Bereich des berufsbezogenen DaZ-Unterrichts eingestiegen sind, möchten wir an der Stelle auf den Praxis-Leitfaden hinweisen, auch wenn eine Umsetzung mittlerweile deutlich herausfordernder geworden ist.