Der "digital taste"

Heute möchten wir Euch auf einen interessanten Aufsatz von Ilka Koppel, Lisa Maria David und Sandra Langer aufmerksam machen, der seinen Fokus zwar vorrangig auf Grundbildung hat, aber auch einen erfolgreichen Transfer in den DaZ-Bereich erlaubt: Der „Digital Taste“ als Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz digitaler Medien in der Grundbildung.

Die Grundfrage lautet, wie man gering literalisierte Erwachsene dazu bewegen kann, an digital gestützten Kursen zu partizipieren und sie generell in ihrer digitalen Teilhabe in der Gesellschaft zu stärken. Um das handhabbar zu machen, stützen sich die Autorinnen auf das soziologische Konstrukt des sogenannten „Digital Taste“ nach Stephen Reder, das im vorliegenden Artikel in Anknüpfung an empirische Befunde für die Praxis nutzbar gemacht werden soll. Die Ergebnisse zeigen, dass der „Digital Taste“ der Kursteilnehmenden bereits vielfältig angelegt ist und dass es für Erwachsenenbildung unerlässlich ist, diesen zu berücksichtigen, um digitale Inklusion zu ermöglichen. Wie so oft ist ein guter Teil der Lösung, unsere Wahrnehmung für die Bedarfe und Ressourcen der Lernenden lebendig zu halten und zu schärfen.

Der Artikel bietet dabei einen guten theoretischen Zugang für Praktiker*innen mit interessanten Ausblicken für die praktische Umsetzung und ist ein Gewinn sowohl für praktizierende Lehrkräfte, die eine Wahrnehmung für digitale Grundbildung haben wie auch für die Kolleg*innen, die aktuell an Förderkonzepten zum Thema schreiben.